TV-Schwebda-Prellball

 

Hallo liebe Prellballfreunde,

seit nunmehr 52 Jahren wird im TV Schwebda Prellball gespielt. Die Abteilung blickt dabei auf viele sportliche Erfolge zurück. Sicherlich ist Prellball eine Sportart, die schon fast Seltenheitscharakter hat. Dennoch ist der "Prellball" ein Mannschaftssport, der es in sich hat und der einen hohen Spaßfaktor bietet. 

So sind neben Teamgeist vor allem Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Ballgefühl gefragt. Das alles macht diesen Sport neben bekannteren Mannschaftsspielen wie Volleyball auch heute noch interessant, zumal er von Jung und Alt ausgeübt werden kann.

Wer mehr über diese Sportart erfahren möchte, kann sich auf der Seite des Deutschen Turnerbundes unter dem Link  www.prellball.de >>  umfangreich informieren oder - noch besser - einfach bei uns reinschnuppern.

Wir (gestandene Männer zwischen  30 und 70 Jahren) freuen uns über jeden Sportinteressierten, der mitspielen möchte.

Schaut rein!  ... Ihr seid herzlich willkommen.

Trainingszeiten: Freitags 20 h bis 23 h

Ansprechpartner Freitagsprellball: Ralf Jatho >>

 

montagsprellball 2018

 

Im Bild von links hinten: Jürgen Bailly, Manfred Laubach, Rainer Klippert, Wolfgang Fischer, Günter Renner,von links vorne: Peter Müller, Willi Blum, Matthias Rümmler.

Trainingszeiten: Montags 18:00 h bis 19 h

Ansprechpartner Montagsprellball: Rainer Klippert >>

 

Im Werra-Meißner-Kreis ist Prellball vom Aussterben bedroht. Nur beim TV Schwebda wird die Rückschlagsportart noch gespielt. Früher haben die Prellballer regelmäßig Meisterschaften gewonnen, doch darum geht es heute nicht mehr.

Schwebda - Die Sporthalle in Schwebda ist ein bisschen wie dieses berühmte gallische Dorf. Nur dass dort nicht Asterix und Obelix die Römer verprügeln, sondern ein paar Männer einen orangenen Ball über ein Band dreschen, Pardon prellen. Der TV Schwebda ist quasi die letzte Bastion des Prellballs. Eine Sportart, die früher im Werra-Meißner-Kreis so weit verbreitet war, wie die Römer in Frankreich im 50. Jahrhundert vor Christus.

Viele Vereine hatten eine, meist sogar mehrere Mannschaften gemeldet, auch Jugendmannschaften gab es einige. Prellball wurde unter anderem in Aue, in Oberdünzebach, in Niederhone, Frieda, Reichensachsen, Eschwege und anderen Vereinen gespielt. Frauenmannschaften fehlten im Werra-Meißner-Kreis, obwohl bis heute Frauen genauso einen Ligabetrieb haben wie Männer.

Die Letzten ihrer Art

Beim TV Schwebda wird seit 1954 Prellball gespielt. Bis heute. Trainiert wird montags und freitags. „Wir sind die letzten Dinosaurier hier“, sagen sie. Aus allen Himmelsrichtungen des Werra-Meißner-Kreises pilgern die Männer im Alter zwischen 14 und 78 Jahren nach Schwebda. Der dienstälteste mit 87 Jahren lässt sich an diesem Freitagabend entschuldigen.

Aufgebaut ist schnell. Nur ein rot-weißes Band auf einer Höhe von 40 Zentimetern trennt das Spielfeld in der Mitte. Wer fragt, wie Prellball überhaupt funktioniert, bekommt nicht selten die Antwort: „Wie Volleyball, nur andersrum.“ Bedeutet, statt zu verhindern, dass der Ball den Boden berührt, muss er jedes Mal mit der Faust oder dem Unterarm auf den Hallenboden geprellt werden, egal ob man einen Mitspieler anspielt oder bevor er in die gegnerische Hälfte kommt.

Auch beim Aufschlag. Und das ist gar nicht so einfach. Als Anfänger drischt man den rund 350 Gramm schweren Ball erst mal mit aller Wucht auf den Boden und hofft, dass er überhaupt in der anderen Hälfteankommt. Zwar wirkt Prellball auf den ersten Blick nicht so athletisch wie Volleyball, technisch ist das Ganze aber ziemlich anspruchsvoll.

Geschwollene Handgelenke

Ein Prellball kann bis zu 100 Kilometer pro Stunde drauf haben. „Ganz so schnell ist er bei uns aber nicht“, sagt Ralf Jatho und drischt einen Aufschlag knapp übers Band. Bernd Range nimmt ihn an und stoppt ihn gleichzeitig ab, sodass dann Thorsten Krug den Ball sachte in genau der richtigen Höhe seinem Sohn Felix vorlegen kann, der ihn mit einem flachen Schlag über das Band zirkeln will. Das wackelt, Fehler, Aufschlag auf der eigenen Seite.

Nach zehn Minuten werden die Seiten gewechselt, und die ersten Unterarme gerieben. Trifft man den Ball ungünstig, kann es schmerzhaft werden. Rote Arme oder auch mal geschwollene Handgelenke sind bei Einsteigern nicht selten. Ein verstauchtes Handgelenk ist aber auch schon die größte Gefahrenquelle beim sonst verletzungsarmen Prellballspiel, „seniorengerecht“, sagt einer und lacht.

Es kann aber auch zur Sache gehen. In dem acht mal 16 Meter großen Feld fehlen zwar lange Laufwege, aber man muss die ganze Zeit hoch konzentriert bleiben. Drei Mal darf der Ball gespielt werden, Annahme, Vorlage, Angriff, wie beim Volleyball eben. Maximal drei Ballkontakte sind erlaubt, jedes Mal muss ein anderer Spieler ran. War der Ball am Band? Oder sogar drunter? Alle gucken sich unschlüssig an. „Egal, weiter.“

Reden tun die Prellballspieler sonst nicht viel. Wenn dann meist Ein-Wort-Sätze. „Du!“, „Ich!“, „Ran!“, „Hab!“, „Netz!“, „Aus!“, „Mann!“ Aber wenn das Training nach rund zwei Stunden beendet wird, sitzen alle noch zusammen. Bier, Radler und Cola werden direkt in der Sporthalle von der Betreiberin des Bürgerhaus Restaurants serviert. „Das Gesellschaftliche ist uns genau so wichtig wie der gemeinsame Sport“, sagt Ralf Jatho, Spieler, Leiter der Prellballabteilung und erster Vorsitzender des TV Schwebda.

Acht Mal Hessenmeister

Es wäre schön, wenn unsere Truppe noch ein paar Jahre bestehen würde“, sagt Bernd Range aus Schwebda. Der 60-Jährige spielt wie seine Mitstreiter seit seiner Jugend Prellball. Damals gab es in Schwebda auch zwei Jugendmannschaften. Manfred Stieff, 78, hat die 70 bald voll in seiner Prellballkarriere. Punktspiele bestreiten die Schwebdaer nicht mehr, der letzte große Erfolg war der Hessenmeistertitel 2007/2008 in der Altersklasse M50. Insgesamt acht Mal, nahm der TV Schwebda den Pokal mit nach Hause.